Amalgam

Bei der Beurteilung von Amalgam als Füllungswerkstoff halten wir uns an die maßgeblichen wissenschaftlichen Stellungnahmen der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK) und der World Dental Federation (FDI):

„Das Risiko des Auftretens unerwünschter allgemeiner und lokaler Nebenwirkungen ist bei bestimmungsgemäßer und verarbeitungsgerechter Anwendung von zahnärztlichen Füllungsmaterialien gering, aber, wie bei allen Arzneimitteln, nicht völlig auszuschließen. Abgesehen von seltenen Überempfindlichkeitsreaktionen (Allergien) liegen keine wissenschaftlich fundierten Erkenntnisse vor, die den Verdacht einer gesundheitlichen Beeinträchtigung durch Edelmetall-, Amalgam-, Kunststoff- oder Keramikrestaurationen begründen“.

Bei der Amalgamentfernung achten wir durch sehr schonendes Ausbohren unter ständiger Wasserkühlung, großem Speichelsauger und Verwendung von Tamponaden darauf, dass möglichst keine Amalgampartikel in der Mundhöhle landen.

In praxi verwenden wir allerdings kaum noch Amalgam, da es von unseren Patienten in der Regel nicht mehr gewünscht wird. Amalgam ist auch aus Sicht des zahnärztlichen Behandlers/-in bei der Verarbeitung mit Problemen behaftet. So muss Amalgam trotz Kondensation erst ca. 45 Minuten aushärten, und es kommt deshalb gerade in der Anfangsphase zu Abplatzungen an den sogenannten Randleisten oder zu ausgedehnten Zahnhöckern. Eine Amalgam-Füllung hält im Gegensatz zur moderneren Kunststoff-Füllung nicht durch Verklebung sondern nur durch erhöhten Substanzabtrag am Zahn in Form von Unterschnitten. Bei ausgedehnten Zahndefekten ist der Einsatz von Amalgam zur Füllung des Zahnes nicht nachhaltig, da solche Zähne oft mittel- und langfristig einer Überkronung bedürfen. Amalgam unter der klassischen VMK-Krone (Verbund-Keramik-Metall-Krone) ist mittlerweile nicht mehr indiziert, da es ansonsten zu Korrosionsphänomenen, also Rost, kommt.